Präparierter Flügel
IRCAM Prepared Piano beinhaltet mehr als 12.000 Samples und 45 Modifikationen und gibt Ihnen eine umfassende Steuerung, mit der Sie die Modifikationen nutzen und kombinieren können. Entdecken Sie die Variation der Klangfarbe in über 40 verschiedenen Modifikationen. Hören Sie Schrauben, Radiergummis, Münzen, Wäscheklammern, Stöcke und mehr. Spielen Sie die Saiten mit Hammer, Plektrum, Bogen oder einem elektrischen Bogen (EBow). Mixen und stimmen Sie Ihren Sound durch das Übereinanderlegen verschiedener Modifikationen pro Note mit individueller Pegel- und Tonhöhensteuerung.
Intuitive Layer-Steuerung und Sparkverb
Steuern Sie Una Corda, Sustenuto, die Dynamik und Anschlagstärke sowie den unabhängigen Mix zweier Mikrofonpositionen. Führen Sie Schläge auf die Verstrebungen aus, fügen Sie Delay oder das Sparkverb hinzu und verleihen Sie Ihrem Klavier eine gehaltvolle Atmosphäre, die von kleinen Räumen bis hin zu riesigen Hallgebilden reicht. Mit einer intuitiven Layer-Steuerung können Sie Ihre Zusammenstellung schnell anpassen und mit einer Zufallssteuerung großartige neue Konfigurationen zum Experimentieren erzeugen.
Erweiterte Spieltechniken
Die Saiten anschlagen
Schlägel: Die Saiten werden mit den Schlägeln eines Vibraphones angeschlagen. Der erzeugte Sound klingt ähnlich wie ein gewöhnliches Tastenauslösen, ist aber etwas weicher, da sich das Anschlagen mit einem Schlägel vom Anschlagen mit einem Hammer unterscheidet.
Holzstock: Die Saiten werden mit einem Holzstück direkt angeschlagen. Die Attack-Phase ist härter und kürzer. Die Klangfarbe ist vergleichbar mit einem Hackbrett und lässt sich durch das Drücken des Forte-Pedals aktivieren.
Holzstock mit Rückschlag: Diese Einstellung beinhaltet die gleiche Technik und Klangfarbe wie der Holzstock, erlaubt aber ein erneutes Auftreffen des Stocks auf der Saite nach dem eigentlichen Schlag.
Holzstock mit Rückschlag auf gedämpften Saiten: Diese Einstellung beinhaltet die gleiche Technik wie bei Holzstock mit Rückschlag, trifft aber auf gedämpfte Saiten (siehe gedämpfte Saiten).
Saiten mit den Fingern zupfen oder klimpern
Pizzicato: Die Saiten werden mit einem Plektrum gezupft, eine Saite pro Note. Dieser Klang ähnelt dem einer Gitarre. Dieser Effekt wird oft benutzt, wie zum Beispiel von Georg Crumb in Makrokosmos oder von Gerard Pesson in Rescousse.
Kratzen: Ein schnell ausgeführtes Kratzen mit einem Nagel über eine Saite. Auf Basssaiten ausgeführt, werden hierdurch Obertonschwingungen ausgelöst. Diese Technik ist zusammen mit zahlreichen andern Klaviersaiteneffekten im Werk Clepsydre von Horatiu Radulescu zu hören (16 Sound Icons, bzw. vertikal angeordnete Klaviere bei denen ausschließlich die Saiten gespielt werden).
Sustain-Sounds
Bogen: Ein Geigenharz-Rosshaar (eine einzelne Strähne eines Violinenbogens), das zwei oder drei Saiten auslöst und gemeinsam einen einzelnen Ton ergeben. Das Ergebnis ist ein durchgehender Klang. Die Richtungsänderungen des Bogens sind immer hörbar und geben der Klangfarbe eine vorübergehende Färbung. Dieser Effekt wird manchmal auch mit Geigenharz-Angelschnüren erzeugt.
Elektrischer Bogen: Ein kleines Hilfsmittel, das für gewöhnlich bei elektrischen Gitarren verwendet wird und die Klaviersaiten durch ein Magnetfeld in Schwingung versetzt. Dies führt zu einem durchgehenden Klang mit einem verdeckten Attack und einem zarten und subtilen Klang.
Harmonic Sounds
Harmonien: Die vorgegebene Harmonie ist die Oktave, die durch Fingerdruck in der Mitte der Saite ausgelöst wird. Die Note wird ganz normal mit der Klaviatur ausgelöst. Transponierungen dieser Harmonie sind durch die Simulation jeglicher Harmonie auf der Saite möglich. Ein spezieller digitaler Akkord kann durch ein Doppelklicken der Detune-Taste gespielt werden. Diese Technik wird oft in Solo-Musik angewendet, wie sie in den Werken von Crumb hörbar ist und sogar in Transkriptionen von Johann Sebastian Bach.
Alle Arbeiten von Cage sind mit mindesten einer Schraube entstanden. Die „Prelude for Meditation“ beinhaltet nur vier Noten und ist von viel Stille umgeben. Jede Note dieses Stücks enthält Bolzenmodifikationen zusätzlich zu den normalen Klavierklängen und ermöglicht so die einfache Identifikation der Modifikation. Im Gegensatz dazu sind bei "Daughters of the Lonesome Island" neununddreißig fast ausschließlich mit Schrauben bearbeitete Noten zu hören, die zu einer Klangfülle führen, die den Hörer an ein Gamelan-Ensemble erinnern.
Schrauben/Bolzen + lose Muttern (sirren): Hierbei handelt es sich um die gleichen Modifikationen, wie zuvor beschrieben, die zusätzlich mit einer losen Mutter versehen sind. Diese springt, wenn die Noten gespielt werden und erzeugt dabei ein Sirren. Ein Beispiel hierfür ist der erste Akt in John Cages Werk Amores in dem zwei Noten unter Verwendung von Schrauben mit Muttern gespielt werden. Dieses Werk gibt eine kleine Übersicht über die Bearbeitung von Cage, bei denen er verschiedene Materialen verwendet hat.
Münzen: Eine Münze wird zwischen den Saiten (oberhalb 1 und 3 und unter 2) platziert, die den Klang erheblich verändert. Das Ergebnis ähnelt einem gehaltvollen aber dennoch weichen Gong, der leichtes Zittern beinhaltet. Der Klang ist in der Regel etwas runder, als bei der Verwendung von Schrauben. Die tiefen Noten in John Cages "A Room" sind ein gutes Beispiel für die Verwendung von Münzen und Schrauben, die unterschiedliche Noten bearbeiten.
Ganz gleich, ob Sie Musiker oder Sound-Designer sind und neue bahnbrechende und avantgardistische Sounds erzeugen wollen – das IRCAM Prepared Piano bietet dazu einzigartige Möglichkeiten.
Yamaha und C7 sind Marken der jeweiligen Eigentümer. UVI ist mit keinem der hier aufgeführten Unternehmen verbunden oder wird von diesem finanziell unterstützt